Mit der Mitteilung in der Presse (NGZ 17.12.2022) über die Unternehmensstrategie der Sparkasse Neuss mit Schließung u.a. der Filiale in Glehn und Umwandlung in eine Selbstbedienungsstelle regte sich Unmut im Vorstand des CDU Ortsverbandes Glehn.In einem Schreiben an den Vorstand der Sparkasse Neuss (15.01.23) wurde die Unternehmesstrategie der Sparkasse, die auf dem Beschluss des Aufsichtsrates gründete, nicht nur in Frage gestellt, sondern als Maßnahme gegen die Interessen vieler Glehner Bürger und Bürgerinnen bezeichnet. Die besondere Lage von Glehn und umliegenden Ortschaften ohne angemessene ÖPNV Anbindung nach Korschenbroich- ohne den ausgezeichneten Service vom Bürgerbus müsste die Anbindung als mangelhaft bezeichnet werden- wird zukünftig die Bankkund*Innen vor große Herausforderungen stellen. Nicht bei Ein- und Auszahlungen oder Überweisungen an den Automaten, sondern bei Nutzung des Schließfachs, bei Beratungsterminen zu speziellen Anliegen. Das Callcenter der Sparkasse, das auch sonntags erreichbar ist, wird nicht als Ersatz von persönlichen Gesprächen face-to-face bezeichnet. Menschen im Alter oder mit Beeinträchtigungen in der Mobilität wollen ihre Selbstbestimmung beibehalten und ihre Bankgeschäfte persönlich erledigen. Der Gang zur Glehner-Filiale auch mit Hilfe von Hilfsmitteln hat diesen Anspruch erfüllen können, die Angewiesenheit auf Begleitung beim Transfer von Glehn nach Korschenbroich schränkt die selbstbestimmte Wahrnehmung dieser Aufgaben erheblich ein.

Die CDU-Vorsitzende Ellen Wappenschmidt-Krommus stellt die Frage, inwieweit die Sparkasse mit dieser Strategie Menschen ausgrenzt und in ihrer Selbstbestimmung einschränkt. Die stellvertretende Vorsitzende Christiane Schläwe ergänzt, warum sollte es nicht möglich sein, wie in der Glehner Filiale der Volksbank, zu festgesetzten Zeiten regelmäßig einen persönlichen Service aufrecht zu erhalten.
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wurde ein gemeinsames Gespräch mit dem Vorstand der Sparkasse anvisiert und vorbereitet.

Am 08.03.2023 fand dieses Gespräch im „Alten Glehner Rathaus“ statt. Mit Marcus Longerich, Mitglied des Sparkassen Vorstands und Pressesprecher Stephan Meiser fand ein kritischer Dialog über die Schließung der Filiale statt.Die Argumente für und wider wurden in einer offenen Gesprächsatmosphäre ausgetragen. Verständnis für den Ärger über den Verlust fußläufiger Erreichbarkeit von Sparkasse und Beratung vor Ort wurde bekundet.Der Verweis auf die ausgedehnten Sprechzeiten im Callcenter und die gute Annahme durch Kunden und Kundinnen, konnte die Bedenken der CDU-Vertreter nicht entkräften. Die Vertreter der Sparkasse nahmen den Hinweis auf mögliche Beschränkung der Selbstbestimmung in der Erledigung von Geld- und Bankgeschäften ernst und konnten auch dem Argument folgen, dass persönliche Beratungstermine in der Wohnung der KundInnen, die in Einzelfällen seitens der Sparkasse angeboten werden, nicht in jedem Fall die Lösung sei. Von KundInnen würde eher ein neutraler Raum, ein Beratungsraum in der Sparkasse bevorzugt gegenüber dem eigenen Wohnzimmer, führte Harald Lieske von der CDU aus.

Konstruktiv wurde über Lösungen für die verschiedene Lebenssituationen und Anliegen von KundInnen beraten. Zum Ende des Gesprächs konnten folgende Lösungsansätze festgehalten werden, über die Marcus Longerich im Vorstand beraten wird. Angebote zum Umgang mit dem Mediencentrum der Sparkasse im Rahmen von Informationsveranstaltungen mit theoretischen und praktischen Anteilen in Glehn für die Glehner Bürger und Bürgerinnen. Ebenso Kurse – möglich in Kooperation mit dem Glehner TechnologieZentrum- für das Erlernen aller erforderlichen Techniken für das sichere Onlinebanking in kleinen Gruppen für interessierte BürgerInnen. Das Anliegen, einen Raum für Beratungstermine in Glehn aufrechtzuerhalten, wurde mit Vehemenz seitens der CDU PolitikerInnen vertreten, Marcus Longerich und Stephan Meiser bekräftigten, ernsthaft nach konkreten Lösungen zu suchen. “ Wir werden die weiteren Entwicklungen im Blick behalten und uns für die Interessen der Glehner Bürger und Bürgerinnen engagiert einsetzen, „, stellt Ellen Wappenschmidt-Krommus abschließend fest.